Leider ist Übersäuerung ein Trendwort geworden, sodass es mittlerweile fast keiner mehr hören will. Was es tatsächlich mit unserer Gesundheit zu tun hat, wissen trotzdem nur wenige. Um das Wesen der Übersäuerung zu verstehen, sollte man seinen Blick über die isolierte Betrachtung der Säure/Basen Verhältnisse heben. Das was wir essen und trinken, muss um- und abgebaut werden und das Endprodukt ist bei den meisten heutigen Nahrungsmitteln ein Säurerest.
Unsere moderne westliche Ernährungsweise hat meist zu viel tierisches Eiweiß, Zucker, Kaffee, Weißmehlprodukte, zu viele verarbeitete Fette, kohlensäurehaltige Mineralwässer usw. die alle massgeblich dazu beitragen, den Körper zu übersäuern. Zudem bewegen wir uns im Vergleich zu früher viel weniger, oder wir betreiben extremen Sport. Beides übersäuert den Körper. Stress und Kummer machen den Körper ebenfalls sauer, oder auch die Nebenprodukte einer schlechten Verdauung, um nur einige Quellen zu nennen. Die so entstandenen Essig-, Gerb-, Harn-, Kohlen- oder Schwefelsäuren muss der Körper durch Mineralstoffe neutralisieren, um sich vor Verätzungen zu schützen.
Der Körper besitzt die Fähigkeit, die überschüssigen Säuren zu entschärfen, indem er Mineralstoffe aus unseren Mineralstoffdepots freisetzt und sie mit Bicarbonaten verbindet. Dadurch werden die Säuren neutralisiert und im besten Falle ausgeschieden. Übersteigt die Säuremenge durch Fehlernährung und falscher Lebensführung jedoch die Ausscheidungskapazität des Körpers (über Nieren, Darm, Lunge, Uterus, Haut), so muss er sie als Schlacken ablagern. Diese Ablagerungen können dann wiederum die grundlegende Ursache von zahlreichen Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Gicht, Nierensteine oder Gallensteine und viele mehr sein. Durch jahrelange Säure- und Giftüberlastung können die inzwischen geschädigten und überlasteten Nieren die nach wie vor anfallenden Abbauprodukten, wie auch der Darm die Verdauungsreste, nicht mehr ausreichend ausscheiden. Dadurch wird aber die Zellversorgung und waltende Zellregeneration immer mehr behindert und Gewebeabbau und Degeneration schreiten voran. Säuren, Schlacken und Umweltgifte schaden dem gesamten Organismus und fördern frühzeitige Alterungsprozesse.
Die so entstandene Verschlackung und Mineralstoffarmut behindert die Funktion und Regulation des gesamten Organismus und ist Ausgangspunkt für viele Krankheiten.
Wenn also eine säurebildende Kost einen Gesunden krank macht, wie soll dann ein Kranker mit dieser Kost jemals wieder gesund werden können? Die Zellen ersticken letztendlich an den nicht mehr ausscheidbaren Endprodukten. In diesem Fall kann keine Energiegewinnung mehr über die Sauerstoffkette in der Zelle vollziehen, sondern nur mehr über die Vergärung, was zu schlimmsten Krankheiten wie beispielsweise Krebs führen kann. Am Anfang jeder Erkrankung stehen ohne Ausnahme die Übersäuerung und Vergiftung , die aus falscher Ernährungs- und Lebensweise sowie einer psychischen Belastung entstehen. Wir sammeln von Geburt an solche sauren und giftigen Stoffwechselendprodukte in unserem Körper an. Wir sollten regelmässig einen Ölwechsel machen, dass unser „Motor“ immer leistungsfähig bleibt.
Durch eine mineralstoffüberschüssige Ernährung mit sekundären Pflanzenstoffen, die wir mit Obst, Gemüse, Samen, Nüssen, Kräutern und Sprossen von guter Qualität zu uns nehmen, können wir dem Körper helfen, überschüssige Säuren zu neutralisieren und einer Übersäuerung entgegen zu wirken. Darüber hinaus kann sich eine konsequente und aktive basische Körperpflege mit basischen Bädern ausgesprochen wohltuend auswirken.
„Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche,
nicht durch die Apotheke.“
Sebastian Kneipp