Der Darm ist der Motor unseres Lebens. Er sorgt nicht nur für Treibstoff über die Nahrungsverdauung, sondern beeinflusst auch viele Prozesse von Kopf bis Fuß. Läuft der Darm nicht mehr rund, betrifft das den gesamten Körper. Der Lebensstil und die Ernährungsgewohnheiten entscheiden maßgeblich darüber, ob es dem Darm gut geht. In unserer modernen Zeit mit dem Überangebot an industriell gefertigten Lebensmitteln und einer Vielzahl an schädlichen Umwelteinflüssen fällt es nicht leicht, den Darm gesund zu halten.
Immer mehr Menschen leiden unter Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall und Verstopfung. Der Darm ist unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt. Alles, was wir zu uns nehmen, ob flüssig oder fest, ob gesundheitsfördernd oder gar giftig, gelangt über die Mundhöhle und die Speiseröhre in den Magen und schließlich in den Darm. Vorrangig im Dickdarm sorgen viele Billionen (!) unterschiedlicher Mikroorganismen dafür, dass die lebensnotwendigen Nähr- und Vitalstoffe ins redensartliche Töpfchen kommen. Zusammen bilden diese Darmbakterien die Darmflora, auch Darmmikrobiota genannt. Die schlechten und unverwertbaren Substanzen werden also zum Großteil über den After als Stuhl ausgeschieden. Die übrig gebliebenen giftigen Substanzen gelangen über den Dünndarm und die Pfortader in die „Entgiftungszentrale“ Leber und werden dort abgebaut. So gestaltet sich der ideale Ablauf der Verdauung, wenn da nicht an vielen Ecken Probleme lauern würden, die Darm und Leber bewältigen müssten. Suboptimale Ernährungsgewohnheiten (zu viel Zucker und zu viele industriell verarbeitete Lebensmittel) und schädliche Umwelteinflüsse, aber auch so manches Arzneimittel (bspw. Antibiotika) können dafür sorgen, dass aus dem schnurrenden Darmmotor mitunter eine stotternde Schrottkiste wird.
Der Darm und seine Bewohner spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit: Sie steuern unter anderem unser Immunsystem und haben Einfluss auf unser Gefühlsleben sowie die Gehirnleistung.
Der Darm beherbergt mehr als 80% der Immunzellen. Doch darüber machen sich wohl die wenigsten Menschen Gedanken, wenn sie krank sind. Im Darm werden außerdem bis zu 20 verschiedene Hormone gebildet, von denen manche sogar mit dem Gehirn kommunizieren und somit ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Darm-Hirn-Achse sind. Auch viele Krankheiten können ihren Ursprung im Darm haben wie Allergien, Pilzerkrankungen, Neurodermitis, Gicht, Migräne, Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, rheumatische Erkrankungen, neurologische Erkrankungen, darunter Alzheimer oder Parkinson.
„Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Arthur Schopenhauer